Wettbewerb (außer Konkurrenz) Sage femme The Midwife Ein Kuss von Béatrice. Ein Laufsteg für Catherine Deneuve: In „Ein Kuss von Béatrice“ präsentiert die Schauspielerin noch einmal allen Glanz, den sie in fünfzig Jahren Kino gezeigt. Türkei Urlaub. Die Karriere der Schauspielerin ist die Geschichte einer zweifachen Befreiung, erst von den Mädchen-, dann, seit den achtziger Jahren, von den Mutterrollen. Dabei wird das eine Klischee oft durch das andere ausgetrieben: In „Madame empfiehlt sich“, einem Film von Emmanuelle Bercot, mit dem Catherine Deneuve vor vier Jahren zur Berlinale kam, bricht sie aus ihrem bürgerlichen Restaurantbesitzerinnenleben aus und fährt quer durch Frankreich, um als Ex-Miss-Bretagne an einem Jahrgangstreffen teilzunehmen – die „Belle de jour“ als Veteranin. Und in Benoît Jacquots „3 Herzen“, ein Jahr später, bemuttert sie ihre eigene Tochter Chiara Mastroianni in einer beinahe schlüpfrigen Form von Familienliebesdrama. Es bedurfte eines genialen Spielers wie François Ozon, um (wie 2010 in „Das Schmuckstück“) das Spiegelkabinett der Zuschreibungen aufzubrechen, das die Ikone Deneuve gefangen hält. Martin Provost, der Regisseur von „Ein Kuss von Béatrice“, ist dieser Spieler nicht. Feuilletonkorrespondent in Berlin. • • Bei Provost ist Catherine Deneuve noch einmal die alternde Schönheitskönigin, aber als Luder. Sie spielt Poker, sie trinkt, sie isst Steaks wie ein Holzfäller und kokettiert mit dem Kellner, der ihr die Rechnung bringt. Dabei läuft ihre Zeit in rasender Eile ab, denn in ihrem Kopf sitzt ein Tumor. In der Frist, die ihr bleibt, will sie den Mann wiedersehen, dem sie vor Jahrzehnten das Herz gebrochen hat. Aber ihr Liebhaber ist tot, er hat sich ihretwegen umgebracht, und Béatrice trifft nur auf dessen Tochter Claire (Catherine Frot), die jeden Grund hat, sie zu hassen. Claire, alleinerziehende Mutter eines erwachsenen Sohnes, ist Hebamme und geht ganz in ihrem Beruf auf. Doch nun soll die Entbindungsstation, auf der sie arbeitet, geschlossen werden. Das Stellenangebot einer größeren Klinik lehnt sie ab, weil die Methoden dort nicht ihren Vorstellungen von Geburtshilfe entsprechen. Mitten in diese turbulente Zeit platzt ein Anruf, der Erinnerungen an ihre Jugend weckt: Béatrice, die ehemalige Geliebte ihres verstorbenen Vaters, bittet Claire um ein Treffen. Béatrice ist Bohème pur – bunt, laut, egoistisch und ganz anders als die zielstrebige, hilfsbereite Claire. Die fragt sich, warum Béatrice nach all den Jahren der Funkstille ausgerechnet sie um Hilfe bittet, und blockt erst einmal ab. Martin Provost hat sich mit eindringlichen Frauenporträts ( Séraphine, Violette) einen Namen gemacht. Im Mittelpunkt von Sage femme steht das Wiedersehen zweier eigenwilliger Frauen, passgenau besetzt mit zwei Grandes Dames des französischen Kinos. Ein komödiantisches Drama um die Notwendigkeit von Veränderung, und um die Frage, ob Steak mit Pommes frites und Rotwein zum Mittagessen gesundheitsfördernd sind. Martin Provost Geboren 1959 in Brest, Frankreich. Feuer bewahren – nicht asche anbeten. Der Regisseur und Drehbuchautor begann seine Karriere als Film- und Theaterschauspieler. Er war Mitglied der Comédie-Française, widmete sich dann aber ausschließlich dem Schreiben und Inszenieren. Er veröffentlichte mehrere Romane und realisierte zwei Kurzfilme, bevor er mit Tortilla y cinema sein Spielfilmdebüt als Regisseur vorlegte. Internationale Bekanntheit erlangte er mit Séraphine, der mit sieben Césars ausgezeichnet wurde. Filmografie 1990 J'ai peur du noir; Kurzfilm, Buch und Regie 1992 Cocon; Kurzfilm, Buch und Regie 1997 Tortilla y cinema; Buch und Regie 2003 Le ventre de Juliette; Buch und Regie 2008 Séraphine; Buch und Regie 2011 Où va la nuit ( The Long Falling); Buch und Regie 2013 Violette; Buch und Regie 2017 Sage femme. Sechs Filme Über Spielarten Sexueller BeziehungenIn Martin Provosts („Séraphine“) Tragikomödie „Ein Kuss von Béatrice“ treffen zwei Frauen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine: eine glamouröse, egozentrische Diva. Die andere: eine selbstlose, herzensgute Hebamme. Es geht um unterdrückte Wut, Vergangenheitsbewältigung und den Tod. „Ein Kuss von Béatrice“ lebt vom nuancenreichen, umwerfenden Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen Catherine Frot und Catherine Deneuve. Webseite: OT: Sage femme Frankreich, Belgien 2017 Regie & Drehbuch: Martin Provost Darsteller: Catherine Frot,Catherine Deneuve,Olivier Gourmet, Quentin Dolmaire, Mylène Demongeot Länge: 117 Minuten Verleih: Universum Film, Vertrieb: 24Bilder Kinostart: 08.
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May 2019
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